Gegen den Müll: Mehrwegsystem für Gummersbacher Gastronomiebetriebe
Anfang kommenden Jahres tritt die bundesweite Mehrwegangebotspflicht für die Gastronomie in Kraft. Mit dem Anbieter Vytal bietet die Arbeitsgruppe „GM bleibt sauber“ jetzt ein Konzept, um die Stadt auf die kommenden Änderungen vorzubereiten.
Gummersbach. Ab Januar 2023 sind Gastronomiebetrieb dazu verpflichtet, für ihren Außer-Haus-Verkauf und die sogenannte „Doggybag“ neben Einwegverpackungen mindestens eine Mehrwegalternative für ihre Speisen und Getränke anzubieten, oder komplett auf Mehrweg umzusteigen.
Bereits seit Beginn des Jahres befasst sich eine von Bürgermeister Frank Helmenstein ins Leben gerufene Arbeitsgruppe mit unter anderem diesem Thema und arbeitet an einer passenden Lösung für Gummersbach.
Der Markt der Mehrweggeschirr-Anbietenden wächst, die Auswahl ist groß. Neben Einzellösungen werden auch Systemlösungen angeboten. „Die Vorteile eines Mehrweggeschirr-Systems sind unschlagbar. Eine Stadt mit der Größe von Gummersbach sollte sich allerdings um eine einheitliche Lösung bemühen. Verschiedene Systeme können hier kaum nebeneinander funktionieren.“ resümiert Helmenstein nach Überprüfung der Möglichkeiten. Schließlich ließ die Arbeitsgruppe sich von den Vorteilen des Systems des Kölner Unternehmens Vytal überzeugen.
Vytal betreibt das erste digitale und pfandfreie Mehrwegsystem in Deutschland. Die Kundschaft kann das System nutzen, indem sie eine kostenfreie App auf ihr Handy lädt, ihre Speisen und Getränke vor Ort in Mehrweggeschirr bestellt bzw. die Reste vom Restaurantbesuch darin mitnimmt. Um ein Gefäß auszuleihen wird der QR-Code auf dem Gefäß von Gast und Lokal gescannt. Wird das Gefäß innerhalb von 14 Tagen gereinigt zurückgegeben, so entstehen dem Gast keine Kosten. Dem Restaurant wird erst bei Scannen des QR-Codes eine Befüllungsgebühr berechnet. Diese liegt, je nach Gefäß zwischen 0,10 € und 0,30 € je Befüllung. Wer keine Möglichkeit der digitalen Ausleihe hat, kann als Alternative eine Offlinekarte nutzen, die in der Gaststätte erworben werden kann und als Pfandkarte dient.
Ab November werden einige Gummersbacher Gastronomiebetriebe das System einem Stresstest unterziehen und dabei eng mit Vytal und der GMerleben agentur als Kommunikationsschnittstelle zusammenarbeiten.
Die Mehrwegpflicht kommt unausweichlich ab Januar 2023 auf alle Restaurants zu, die mehr als fünf Angestellte und eine Ladenfläche von mehr als 80 qm aufweisen. Das Angebot von Vytal umfasst eine große Auswahl an verschiedenen Arten und Größen von Gefäßen für Speisen und Getränke. Gastronomie-Betreibende, die sich bis zum 15. November als Mitglied auf www.vytal.org anmelden, sparen die Anmeldegebühr, die gewünschten Behälter werden kostenfrei geliefert. Mit der ersten Befüllung eines Gefäßes entstehen die die ersten Kosten.
Im Gummersbach arbeiten das Restaurant „Lokal“ in der Schützenstraße und das Gartencenter Kremer in Vollmerhausen bereits mit Vytal zusammen. „Die Nachfrage nach Mehrweg in der Gastronomie steigt. Jedoch war vielen unserer Gäste das Pfand mit 10 € je Gefäß zu hoch, sodass wir auf das System von Vytal umgestellt haben“, sagt Hartmut Chojetzki vom Restaurant „Lokal“.
Die Arbeitsgruppe „GM bleibt sauber“ hofft, dass auch Gaststätten, die vorerst nicht in die Kategorie der Mehrwegpflicht fallen dennoch das Angebot als leichten Einstieg nutzen, um auch ihren Beitrag für ein sauberes Gummersbach zu leisten.
Weitere INFOs zum vytal - Mehwegsystem finden Sie HIER.
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